Das Spiel Imperial Settlers erschien 2014 bei Pegasus und staubte bisher Preise wie den “Golden Geek” (Board Game Geek) oder “Best Game of the Year” (Dice Tower Gaming Award) ab. Da frag ich mich doch mal wieder, wie ich bis heute dieses Spiel keinerlei Beachtung schenken konnte. Das hat sich Weihnachten nun endlich geändert und seitdem hat mich das Siedel-Fieber gepackt.
In Imperial Settlers versuchen 1-4 Spieler innerhalb von 5 Spielrunden
ihr Volk zu großen Ruhm zu verhelfen, indem sie ihr Imperium mit Gebäuden vergrößern und diese geschickt einsetzen. Dazu stehen den Spielern jeweils ein Deck mit Gebäudekarten ihrer eigenen Fraktion, als auch einen größeren Nachziehstapel mit allgemeinen Gebäuden zur Verfügung. Jedes dieser Gebäude bringt am Ende Siegpunkte:
Die meisten Siegpunkte gibt es allerdings während des Spiels, in dem die Spieler Aktionen durchführen, die mit Punkten über Gebäudefähigkeiten belohnt werden.
Jeder Spieler erhält das Tableau seines gewählten Volkes und das dazugehörige Völkerdeck, welche er in seinem Spielbereich platziert. Nachdem alle Spieler jeweils zwei Karten von ihrem Völkerdeck und zwei vom Stapel mit allgemeinen Karten gezogen haben, kann es schon losgehen.
Die Runden sind jeweils in Phasen unterteilt, in denen die Spieler Karten nachziehen, Rohstoffe produzieren, Aktionen durchführen und ihren Spielbereich aufräumen.
In dieser Phase ziehen alle Spieler eineKarte von ihrem Fraktionsdeck und zwei vom allgemeinen Stapel, sodass jeder insgesamt drei neue Karten erhält. Letzeres geschieht allerdings nach einem festgelegten Ablauf:
Es werden vom Deck mit den allgemeinen Gebäuden so viele Karten aufgedeckt wie Spieler teilnehmen, sowie eine weitere. Der Startspieler sucht sich nun eine davon aus und nimmt sie auf die Hand. Dann folgt der nächste Spieler, bis jeder eine Karte genommen hat. Die letzte, noch übrig gebliebene Karte wird offen auf den Ablagestapel gelegt. Dann wiederholt man diesen Vorgang ein weiteres mal, wobei sich jeder nun eine Karte in umgekehrter Spielerreihenfolge nehmen darf, beginnend mit dem letzten Spieler.
Anmerkung: Das Spiel bietet unterschiedliche Varianten an, wie Karten in dieser Phase vom allgemeinen Stoß gezogen werden. Das hier war nur eine davon (Standardvariante).
Hier geht es an das Produzieren. In der ersten Runde erhält jeder die Rohstoffe, welche auf seinem Völkertableau bei “Produktion” aufgeführt sind. In späteren Runden erhält man zusätzlich noch alle Rohstoffe von seinen Produktionsgebäuden, sowie seiner Handelsabkommen. Dazu aber später mehr.
Zu den produzierbaren Ressourcen zählen Arbeiter, Nahrung, Stein, Holz, Gold, Schwerter und Schilde, aber auch Siegpunkte und Karten.
Gold kann als Joker für 1 Nahrung, 1 Stein oder 1 Holz verwendet werden.
In der Aktionsphase agieren die Spieler der Reihe nach und führen genau eine Aktion aus, bis alle Teilnehmer gepasst haben. Folgende Aktionen sind dabei möglich:
Für jeden Gebäudetyp (Produktion, Fähigkeit, Aktion) gibt es eine eigene Reihe. Dabei werden alle Völkergebäude links und alle allgemeine Gebäude rechts vom Tableau ausgelegt. In der Ertragsphase erhaltene Schilde dürfen außerdem auf allgemeine Gebäude platziert werden (max. 1 pro Gebäude), was die Zerstörungskosten des Gebäudes für die Mitspieler um 1 Schwert erhöht.
Am Ende einer Runde müssen die Spieler alle Schilde und alle ihre Rohstoffe zurück in den Vorrat legen, wobei jedes Volk eine bestimmte Warensorte behalten darf.
Nach Runde 5 ist Schluss und alle Spieler zählen die Siegpunkte ihrer Gebäude und addieren diese zu ihren während des Spiels gesammelten Punkten. Dabei sollte man nicht vergessen, dass einige Gebäudefähigkeiten noch zusätzliche Punkte in der Schlusswertung generieren.
Wer nun die meisten Punkte hat gewinnt.
Wie bereits zu Beginn schon erwähnt, bin ich zurzeit einem richtigen Imperial Settlers Fieber verfallen. Jedes Spiel stellte mich vor großen Herausforderungen. Die Fraktionen haben zwar ihre Gebäude, um effizient mit ihrer eigenen Strategie Siegpunkte zu erwirtschaften, doch bis man diese gezogen hat, muss man eben das beste aus seinen Karten machen. Anfangs, in den ersten zwei, drei Runden, hat man das Gefühl, dass man nicht wirklich voran kommt, doch dies ändert sich schlagartig in der vierten und besonders in der letzten Runde.
Da man nicht alle Rohstoffe in nächste Runde mitnehmen kann, ist man darauf angewiesen, seine Rohstoffe so gut es eben geht in einer Runde zu verwerten. Das erfordert einiges an Überlegungen. Doch es lohnt sich, denn nicht selten glaubt man, dass man nichts mehr machen kann, doch dann ergeben sich noch so einige lukrative Züge und das ist genau der Reiz an diesem Spiel.
Imperial Settlers funktioniert am besten zu zweit oder allein und obwohl ich nicht der größte Freund von Solovarianten bin, macht Imperial Settlers im Alleingang unglaublich viel Spaß. Das liegt unter anderem daran, dass das Spiel von Haus aus schon auf wenig Interaktionen mit anderen Spielern ausgelegt ist und man sich hauptsächlich auf seine eigene Auslage konzentriert.
In einem weiteren Beitrag werde ich näher auf das Solospiel und meine Erfahrungen damit, sowie die einzelnen Völker aus dem Grundspiel eingehen. Außerdem sind schon einige Erweiterungen mit neuen Fraktionen bei mir eingetroffen, die sicher auch noch einiges an Stoff zum Schreiben liefern. Ich bin daher schon sehr gespannt.
Zu dem Beitrag mit den Solospielen geht hier entlang.