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Das erste Mal auf dem Mars

Quelle: boardgamegeek.com

Terraforming Mars ist eines von drei Spielen, die zur Zeit auf der Nominierungsliste zum “Kennerspiel des Jahres 2017” stehen und so habe ich mich heute mal mit ein paar Freunden zusammen zum Mars aufgemacht und uns das Großprojekt genauer angeschaut. Schließlich vertreten wir alle die Interessen eines Großkonzerns und möchten ja so viel Profit wie möglich aus der Kolonialisierung des roten Planeten herausholen. Dafür haben wir solange Zeit bis der Planet ausreichend Sauerstoff, eine akzeptable Temperatur und genügend Wasserflächen besitzt. Punkte gibt es dann für unsere ausgespielten Karten, eigenen Grünflächen, für jede Grünfläche an einer eigenen Stadt, erfolgreich erreichte Meilensteine/Auszeichnungen und natürlich die Bilanz.

Quelle: boardgamegeek.com

Eine Generation auf dem roten Planeten

Am Anfang einer Runde bekommen wir immer Geld in Höhe unserer aktuellen Bilanz, sowie Rohstoffe wie Strom, Stahl, Titan, Pflanzen und auch vier Karten vom Stapel zur Auswahl, wovon man beliebig viele gegen etwas Kleingeld kaufen kann. Gespielt wird immer im Uhrzeigersinn, wobei man ein bis zwei Aktionen durchführen bzw. passen darf, wenn man an der Reihe ist. Mit Geld kann man eine Stadt, eine Grünfläche oder einen See platzieren, die Temperatur des Planeten erhöhen, seine Energieproduktion ankurbeln oder Karten ausspielen. Die Karten geben Soforteffekte, Siegpunkte oder Aktionsmöglichkeiten, welche man ein mal pro Runde durchführen darf. Gebäude oder Technologien kann man mit Eisen oder Titan zusätzlich bezahlen. Nicht verwendete Energie wird am Rundenanfang immer in Wärme umgewandelt und kann die Temperatur des Planeten erhöhen. Grünflächen verbessern den Sauerstoffgehalt, die man außerdem auch mit der Ressource “Pflanzen” errichten kann. Das Erhöhen von Temperatur und Sauerstoff oder das Anlegen von Seen erhöhen außerdem die Punktebilanz des jeweiligen Konzerns. Jeder Konzern hat zudem noch eine oder mehrere spezielle Fähigkeiten.

Mein Ersteindruck

Die Spielregeln von Terraforming Mars sind recht einfach zu erlernen, wobei  das Spiel komplexer wird, wenn es darum geht, die richtigen Karten zu wählen und seine Aktionen effizient zu nutzen. Auch die Auswahl an verschiedenen Karten ist riesig. Die Erzeugung einer lebensfreundlichen Atmosphäre passt thematisch auch ziemlich gut, doch fühlte es sich für mich stellenweise etwas belanglos und abstrakt an. Sicher, man bekommt dadurch einen Bilanzbonus von +1 und an der einen oder anderen Stelle gab es einen kleinen Bonus, aber sonst näherte man sich auf diese Weise nur dem Spielende. Manchmal hat man Glück beim Nachziehen der Karten und behält gleich mehrere und manchmal hatte man eben Pech, schmeißt alle weg und muss eben in der Runde das beste daraus machen. Das frustrierte schon ab und an. Nebenbei versucht man noch geschickt seine Plättchen auf der Marsoberfläche zu verteilen, um so viele Punkte wie möglich zu machen und das kann am Ende den Löwenanteil der Zusatzpunkte ausmachen. Hierbei ist es möglich ein wenig den Gegner zu ärgern, indem man ihm eine attraktive Stelle verbaut. Um noch etwas Spannung hineinzubringen, kann man sich für Auszeichnungen und Meilensteine einkaufen, die am Ende beim Erreichen noch mal ein paar Punkte zusätzlich bringen. Versteht mich an dieser Stelle nicht falsch, Terraforming Mars ist kein schlechtes Spiel. Es ist ein gutes Spiel und ich denke, dass viele Spieler dabei voll auf ihre Kosten kommen werden. Meine Sammlung wird allerdings ohne das Spiel auskommen müssen, vor allem da 60€ dafür schon recht stolz sind. Wer noch kein Spiel in dieser Richtung hat, es ein Tickchen komplexer mag, aber doch nicht allzu schwer haben möchte, der kann sich das Spiel durchaus gönnen.

Ergänzung 
Vielleicht kennt ihr das auch. Ihr spielt ein Spiel und es haut euch beim ersten Mal nicht wirklich aus den Socken. Sehr oft ist es so, dass man mehrmals hinschauen muss, um die Vorzüge eines Spiels zu entdecken. Daher spiele ich manche Spiele auch erneut, selbst wenn mein Ersteindruck nicht sehr positiv war und gebe gerne Spielen noch mal eine Chance. Ich finde das ist nur fair. Genauso war es bei Terraforming Mars. Bei der ersten Partie haben wir einfach nur die vier Karten vom Stapel gezogen, statt zu draften. So wurde es mir auch erklärt. Das hatte zufolge, dass die Auswahl so klein war, dass man sich nur schwer aufbauen und sich auf eine Strategie festlegen konnte. So wurden Aktionen, die zum Terraformen beitragen, eher zu einer Seltenheit und waren weniger attraktiv. In allen anderen Partien danach, haben wir die gezogenen Karten stattdessen weitergegeben, so wie es auch in der Anleitung beschrieben wird. Das hat tatsächlich alles geändert. Mittlerweile ist das Spiel auch in meiner Sammlung zu finden und wir sind alle sehr begeistert. Das erste Spiel hat bei mir einfach ein falschen Eindruck hinterlassen und war eher frustrierend statt unterhaltsam. Daraus habe ich nun gelernt.    

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